Kompetenznetz Maligne Lymphome
  1. Das Kompetenznetz
  2. Informationen zur Krankheit
  3. Studien & Studiengruppen
  4. Hilfe & Unterstützung
  5. Integrierte Versorgung
Stichwortsuche

Sie sind hier: Startseite » Informationen zur Krankheit » Multiples Myelom (MM) » Nebenwirkungen & Spätfolgen

Nebenwirkungen und Spätfolgen beim multiplen Myelom

Autor: Dr. Stefan Knop(weitere Infos über die Person Dr. Stefan Knop)  Text wurde erstellt am:  06.12.2007
Editor: Silke Hellmich(weitere Infos über die Person Silke Hellmich)   Letzte inhaltliche Aktualisierung: 26.09.2013

Die Nebenwirkungen der Chemotherapie entstehen dadurch, dass die den Tumor angreifenden Substanzen auch Auswirkungen auf die gesunden Körpergewebe haben. Übelkeit und Erbrechen spielen bei den heutzutage eingesetzten Begleitmedikamenten praktisch keine Rolle mehr. Selbst die Hochdosis-Chemotherapie wird diesbezüglich in der Regel gut vertragen.

Therapie des multiplen Myeloms

In den Tagen nach Beendigung der Chemotherapie kommt es fast bei allen durchgeführten Therapien zu einer Verschlechterung des Blutbildes; insbesondere die Verringerung der weißen Blutkörperchen und die damit verbundene Infektgefahr sowie eine mehr oder weniger deutlich ausgeprägte Blutarmut (Anämie) beeinträchtigen den Patienten unter Umständen. Bei Infektgefahr sind besondere Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten, z.B. das Tragen eines Mundschutzes, der Verzicht auf nicht gegarte Speisen sowie die vorbeugende Einnahme von Antibiotika). Abhängig von ihrer Ausprägung schränkt die Anämie die körperliche Leistungsfähigkeit des Patienten ein.

Weiterhin tritt bei allen intensiveren Therapien (Chemotherapie zur Stammzellmobilisierung und Hochdosis-Chemotherapie) Haarausfall auf. Eine Entzündung der Mundschleimhaut betrifft vor allem die Patienten, die eine Hochdosis-Chemotherapie mit Melphalan durchlaufen. Sie klingt innerhalb weniger Tage nach Erholung der Blutbildung wieder komplett ab. Ebenso sind Blutbildveränderungen und Haarausfall komplett rückbildungsfähig.

Spätfolgen einer Hochdosis-Chemotherapie können Blutbildungsstörungen sein. Bei jungen Patienten kann die Fähigkeit, Kinder zu zeugen bzw. zu gebären, verloren gehen.

In letzter Zeit wurde zunehmend auf eine Spätkomplikation der Langzeittherapie mit Aminobisphosphonaten aufmerksam gemacht: die Kieferosteonekrose. Dabei handelt es sich um ein Absterben von Knochensubstanz, die durch eine verminderte Blutzufuhr zum Knochen ausgelöst wird. Inzwischen wurden erste, größere Studien dazu veröffentlicht: Die Häufigkeit des Auftretens einer Kieferosteonekrose liegt nach 12 Monaten Therapie bei einem Prozent und steigt nach vier Jahren auf bis zu 13% an. Als Risikofaktoren wurden Zahnprothesen, Zahnextraktionen, schlechte Mundhygiene und Eingriffe am Zahnhalteapparat identifiziert. Ebenfalls ist gut belegt, dass das wirksamste Aminobisphosphonat Zoledronat mit einer höheren Rate an Kieferosteonekrosen einhergeht als z.B. Pamidronat. Ein Expertengremium der Mayo Clinic in Rochester (USA) empfiehlt deshalb, dass die Therapie mit Aminobisphosphonaten bei Patienten mit Komplettremissionen oder stabilen Erkrankungssituationen nach zwei Jahren beendet wird. Bei allen anderen Patienten soll die Zeit zwischen den Dosierungen nach zwei Jahren auf vierteljährliche Gaben verlängert werden.

Nachsorge beim multiplen Myelom

Über den Autor


Dr. Stefan Knop

Passbild von Dr. Stefan Knop
 
Ausbildung
Studium der Humanmedizin, Promotion, Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und Internistische Onkologie, Habilitation
Position
Oberarzt an der Medizinischen Klinik und Poliklinik II der Universität Würzburg, Schwerpunkt Hämatologie/Internistische Onkologie
Verantwortlich
Patientenversorgung, Mitarbeit in der DSMM-Studiengruppe
Kontaktdaten
Universitätsklinikum Würzburg
Medizinische Klinik und Poliklinik II
Studienzentrale Hämatologie/Onkologie

Oberdürrbacher Straße 6
97080 Würzburg
Tel: +49 (0) 931 201-40013
Fax: +49 (0) 931 201-640 013
E-Mail: knop_s@ukw.de

Artikelinfo

Dieser Artikel wurde am 06.12.2007 veröffentlicht und am 26.09.2013 letztmalig aktualisiert.


Navigation

Informationen zur Krankheit

  1. Einführung
  2. Hodgkin-Lymphome (HL)
  3. Diffus großzelliges B-Zell-Lymphom (DLBCL)
  4. Chronische lymphatische Leukämie (CLL)
  5. Follikuläres Lymphom (FL)
  6. Mantelzell-Lymphom (MZL)
  7. Morbus Waldenström (WM)
  8. Multiples Myelom (MM)
    1. Häufigkeit & Ursache
    2. Symptome
    3. Einteilung
    4. Diagnose
    5. Therapie
    6. Nebenwirkungen & Spätfolgen
    7. Nachsorge
    8. Literatur
  9. Peripheres T-Zell-Lymphom (PTZL)

Foerderer, Partner und Zertifikate

Bundesministerium für Bildung und Forschung,


Organisatorisches

  1. English Website
  2. Newsletter
  3. Termine
  4. Presse
  5. Broschüren
  6. Veranstaltungsarchiv
  7. Kontakt & Impressum