Autor: | Prof. Dr. Christian Buske(weitere Infos über die Person Prof. Dr. Christian Buske) | Text wurde erstellt: | 30.10.2015 | |||
Redakteur: | Silke Hellmich(weitere Infos über die Person Silke Hellmich) | Letzte inhaltliche Aktualisierung: | 30.10.2015 |
Der Morbus Waldenström ist eine Krebserkrankung des lymphatischen Systems und gehört zur Gruppe der Lymphome. Bisweilen wird dieses Lymphom auch als Waldenströms Makroglobulinämie bezeichnet, früher nannte man es oft Immunozytom. Beim Morbus Waldenström vermehren sich bösartig veränderte B-Lymphozyten (= Unterart der weißen Blutzellen) im Knochenmark, den Lymphknoten oder in der Milz.
Es ist ein besonderes Merkmal dieser Erkrankung, dass die Lymphomzellen unkontrolliert „falsche“ Antikörper herstellen. Diese Antikörper, die auch als Immunglobuline bezeichnet werden, sind in ihrer Funktion gestört und bei einem Teil der Patienten für Krankheitszeichen verantwortlich.
Der Morbus Waldenström ist eine sehr seltene Erkrankung, die etwa ein bis
zwei Prozent aller bösartigen Bluterkrankungen ausmacht. Mit fortschreitendem Alter tritt sie häufiger auf. Die genauen Ursachen der Erkrankung sind nicht bekannt.
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Müdigkeit und Leistungsschwäche sind die häufigsten Krankheitszeichen beim Morbus Waldenström. Aber auch Fieber, eine Abnahme des Körpergewichts, nächtliches Schwitzen oder Lymphknotenvergrößerungen können auf dieses Lymphom hinweisen.
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Wie bei den meisten anderen Lymphomen erfolgt die Stadieneinteilung nach der Ann-Arbor-Klassifikation. Mit Hilfe von Risikofaktoren versucht man den Krankheitsverlauf abzuschätzen.
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Typischerweise entwickelt sich der Morbus Waldenström über Jahre schleichend, sodass die Diagnose oft zufällig gestellt wird. Der Nachweis der Diagnose erfolgt durch eine Untersuchung des Knochenmarks und des Blutes. Auch vergrößerte Lymphknoten sollten durch einen spezialisierte Pathologen feingeweblich untersucht werden.
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Nicht alle Patienten müssen sofort behandelt werden. Ist eine Behandlung notwendig, stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, die oft miteinander kombiniert werden oder nacheinander zur Anwendung kommen können.
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Die Nachsorge nach Ende der Behandlungsphase dient dazu, frühzeitig einen Rückfall bzw. das Fortschreiten der Erkrankung zu erkennen.
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Nebenwirkungen können - je nach Therapieform - Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Haarverlust, Knochenmarkschädigung, Blutzellarmut und Infektionen sein. Auch Organschädigungen und allergische Reaktionen sind möglich. Als Spätfolge wurden Zweitumore beschrieben.
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Um die Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit einem Morbus Waldenström weiter zu verbessern, werden klinische Studien durchgeführt.
Informationen zu diesen Studien und den teilnehmenden Behandlungszentren finden sich im KML-Studienregister bei den jeweiligen Studien.
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