Autor: | Studiengruppe GHSG(weitere Infos über die Person Studiengruppe GHSG) | Text wurde erstellt am: | 06.03.2008 | |||
Redakteur: | Silke Hellmich(weitere Infos über die Person Silke Hellmich) | Letzte inhaltliche Aktualisierung: | 31.10.2016 |
Die Entnahme von körpereigenem Gewebe aus einem lebenden Organismus wird als Biopsie(weitere Infos über den Glossarbegriff Biopsie) bezeichnet. Zur Sicherung der Diagnose eines Lymphoms ist die Entnahme eines vollständigen verdächtigen Lymphknotens erforderlich.
Dazu wird ein Lymphknoten(weitere Infos über den Glossarbegriff Lymphknoten) ausgewählt, der einfach zugänglich und möglichst groß ist. Meist kann die Biopsie in örtlicher Betäubung erfolgen, jedoch kann bei einem Befall im Brustkorb oder im Bauch eine Vollnarkose notwendig werden.
Der Lymphknoten wird anschließend histologisch aufgearbeitet, gefärbt und mikroskopisch untersucht. Dabei erkennt der Pathologe typische Merkmale der verschiedenen Erkrankungen, wie etwa die charakteristischen Hodgkin- und Reed-Sternberg-Zellen des klassischen Hodgkin Lymphoms.
Die Diagnose sollte nach Möglichkeit durch einen Pathologen
mit besonderer Erfahrung auf dem Gebiet des Lymphom-Diagnostik (Referenzpathologen im KML) gesichert werden. Innerhalb der
Studien der GHSG ist dies Standard.
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Die neoplastischen Zellen des Hodgkin Lymphoms, die Hodgkin- und Reed- Sternberg Zellen und deren Varianten, sind durch eine typische Morphologie (Erscheinungsbild) gekennzeichnet. Das Infiltrat des Hodgkin Lymphoms enthält nur wenige dieser Zellen (ca. 1 Prozent), hingegen zahlreiche nicht maligne(weitere Infos über den Glossarbegriff maligne) Zellen wie T-Lymphozyten(weitere Infos über den Glossarbegriff T-Lymphozyten),B-Lymphozyten(weitere Infos über den Glossarbegriff B-Lymphozyten), Makrophagen(weitere Infos über den Glossarbegriff Makrophagen) und eosinophile Granulozyten(weitere Infos über den Glossarbegriff Granulozyten) .
Anhand einer Gewebeuntersuchung kann die Diagnose gestellt und eine feingewebliche (histologische) Unterteilung der Hodgkin Lymphome vorgenommen werden. Man unterscheidet nach der WHO-Klassifikation(weitere Infos über den Glossarbegriff WHO-Klassifikation) das klassische Hodgkin Lymphom (ca. 95 Prozent der Fälle) und das noduläre lymphozyten-prädominante Hodgkin Lymphom (ca. 5 Prozent der Fälle), das als eigenständige Krankheit angesehen wird.
Das klassische Hodgkin Lymphom wird noch einmal in vier histologische Subtypen unterteilt:
der nodulär-sklerosierende Typ | |
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65% der Fälle |
der Mischtyp | |
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25% der Fälle |
das lymphozytenreiche klassische Hodgkin Lymphom |
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4% der Fälle |
das lymphozytenarme klassische Hodgkin Lymphom |
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1% der Fälle |
Bildrechte: mit freundlicher Genehmigung der Deutschen Hodgkin Studiengruppe (GHSG) |
Die histologischen Subtypen des klassischen Hodgkin Lymphoms haben heutzutage keinen Einfluss mehr auf die Wahl der Therapie. Erwähnenswert bleibt aber, dass das "noduläre lymphozytenprädominante Hodgkin Lymphom" im Stadium IA, in dem nur eine Lymphknotenregion befallen ist, einen so günstigern Verlauf hat, dass hier im Unterschied zu anderen Entitäten im Stadium I eine auschließliche Bestrahlung im involved Field erfolgt.
Pathologie & Klassifikation (Fachinformationen)
Stadieneinteilung: Ausbreitung des Hodgkin Lymphoms im Körper
Risikofaktoren in den Studien der Deutschen Hodgkin Studiengruppe (GHSG)
Dieser Artikel wurde am 06.03.2008 veröffentlicht und am 31.10.2016 letztmalig aktualisiert.