Entnahme und Untersuchung von Lymphknotengewebe

Für die sichere Diagnose ist die Untersuchung von Lymphknotengewebe, am besten durch auf Lymphome spezialisierte Fachärzt:innen für Pathologie, erforderlich. Hierfür sollte nach Möglichkeit ein vollständiger Lymphknoten operativ entfernt werden. Ist ein betroffener Lymphknoten nur schwer zugänglich, können alternativ auch größere Gewebeproben mittels einer Stanzbiopsie entnommen werden. Proben, die mit einer Feinnadel gewonnen wurden, sind für eine genaue Diagnostik nicht ausreichend.

Gemäß der 4. WHO-Klassifikation für Lymphome wird der Reifegrad der FL-Zellen in die Grade 1, 2, 3A oder 3B (= Grading) eingestuft. Ein FL mit dem Grad 1, 2 oder 3A wird als indolent (= langsam wachsend) bezeichnet, FL mit dem Grad 3B werden als aggressives (= schnell wachsendes) Lymphom betrachtet. In der neuesten 5. WHO-Klassifikation wird das Grading beim FL nicht mehr verwendet, sondern es wird zwischen dem klassischen FL (umfasst die früheren Grad 1, 2 und 3A FL) und dem follikulären großzelligen B-Zellymphom (früheres Grad 3B FL) unterschieden.

Nach der Diagnosestellung werden außerdem Untersuchungen zur Ausbreitung des FL im Körper durchgeführt (Staging = Stadienbestimmung). Dabei spielen die körperliche Untersuchung durch Abtasten und Ultraschall, das CT und die Knochenmarkbiopsie eine entscheidende Rolle. Die Positronenemissionstomografie (PET-Untersuchung) ist beim follikulären Lymphom derzeit keine klinische Routineuntersuchung.