Besteht der Verdacht auf eine CLL, so werden eine Reihe diagnostischer Untersuchungen durchgeführt. Sie dienen zur Absicherung der Diagnose und zur Therapieplanung. Weiterhin ermöglichen sie es, das Krankheitsstadium zu erfassen, die Prognose abzuschätzen und mögliche Komplikationen einzuschätzen.

Sicherung der Diagnose

Besteht aufgrund einer andauernden Erhöhung der Leukozyten (= weiße Blutkörperchen), insbesondere der Lymphozyten (= Leukozyten, die an der Immunabwehr beteiligt sind) der Verdacht auf eine CLL, so ist eine genaue Untersuchung des Blutes erforderlich. Mittels einer »Immunphänotypisierung« der Leukämiezellen können auf den Zelloberflächen die für eine CLL charakteristischen Merkmale bestimmt werden. Die CLL gilt als gesichert, wenn die Anzahl der veränderten B-Lymphozyten im Blut mehr als 5.000 pro Mikroliter (= 5.000/μl) beträgt und diese das für die CLL typische Oberflächenprofil CD5, CD19, CD20 und CD23 aufweisen. Die Entfernung eines Lymphknotens ist nur notwendig, wenn eine Abgrenzung der CLL von anderen Non-Hodgkin-Lymphomen durch die Blutuntersuchung nicht gelingt. Um Ursachen von Blutbildabweichungen wie zum Beispiel Anämien (= Blutarmut) abklären zu können, kann in Einzelfällen eine Knochenmarkuntersuchung notwendig sein. 

Um das Krankheitsstadium bestimmen zu können, müssen neben dem Blutbild auch die Lymphknotenregionen sowie die Leber- und Milzgröße beurteilt werden. Maßgeblich hierfür ist der sorgfältige Tastbefund bei der körperlichen Untersuchung. Um die Ausbreitung der CLL komplett zu erfassen, werden zusätzlich bildgebende Diagnoseverfahren (konventionelles Röntgen, Ultraschall, ggf. Computertomografie (CT)) eingesetzt.